Elektromobilität (be)fördern: Wie unsere Technologien die Veränderung der Fahrzeugindustrie begleiten

Weniger Emissionen, mehr Elektromobilität: Mit den neuen Beschlüssen des EU-Parlaments im Oktober dieses Jahres wurden die geltenden Grenzwerte für zukünftige CO2-Emissionen weiter verschärft. Die strengeren Regelungen fordern Automobilhersteller deutlich zu hohen Investitionen im Bereich E-Mobilität auf – denn nur, wenn mehr emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden, ist das Erreichen der vorgesehenen Minderungen möglich.

Wer den Weg nicht verlässt, bleibt auf der Strecke

Der Beschluss des EU-Parlaments enthält im Wesentlichen die Zielsetzung, den durch Neuwagen verursachten CO2-Ausstoß bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Die Gesamtwerte der innereuropäischen Emissionen sollen bis dahin sogar um 60 % verringert werden. Als Vergleichswert fungieren die Emissionswerte von 1990.

Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden und hohe Bußgelder durch ein Verfehlen zu vermeiden, müssen Automobilhersteller dafür sorgen, dass der Marktanteil emissionsfreier Fahrzeuge bis 2030 auf 35 bis 40 % anwächst – für die Branche eine echte Herausforderung.

Ein Ausbau der Aktivitäten auf dem Gebiet der E-Mobilität geht unweigerlich mit einer Überarbeitung der Prozesse in den Bereichen Intralogistik und Fördertechnik einher – und so gewinnt das Thema auch für uns mit jedem Tag an Relevanz. Ganz neu ist es für uns aber natürlich nicht: Als Entwickler leistungsstarker und zukunftsfähiger Transfersysteme konnten wir in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Projekte auf dem Gebiet der Elektromobilität begleiten und erfolgreich realisieren.

Die Reise beginnt: Unser Einstieg in die Elektromobilität

Bereits im Jahr 2017 wirkten wir im Rahmen eines ersten Großprojektes aktiv an der Umgestaltung von Förderprozessen zugunsten der Elektromobilität mit. Für einen weltweit agierenden Hersteller von Produktionsanlagen überarbeiteten wir die im Rahmen der Batteriefertigung eingesetzte Rollenförder- und Scharnierbandfördertechnik, damit diese den spezifischen Anforderungen an den Behältertransport gerecht wird.

Förderanlage mit Behälter
Das von uns überarbeitete Transportsystem des Konzerns nutzt unseren innovativen Stopper und kann so Behälter mit unterschiedlichen Böden befördern.

Nach erfolgreicher Realisierung dieses Projekts verfügt der Konzern heute über ein System aus drei verschiedenen Anlagentypen, die Gewichte bis 800 kg bei Übergabegeschwindigkeiten von bis zu 12 m/min transportieren können. Zum Einsatz kamen dabei besonders robuste 100×100 Profile und ein speziell für diesen Anwendungsfall entwickelter Stopper, der für Behälter mit verschiedenen Bodenkonstruktionen nutzbar ist.

Insgesamt wird der durch uns projektierte Anlagentyp in vierfacher Ausführung im Unternehmen genutzt.

Gemeinsam mehr erreichen: Innovation durch Kooperation

Einen weiteren Meilenstein unseres Wirkens im Bereich Elektromobilität markiert die Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller aus Stuttgart, einem großen Werk für Batteriefertigung in Kamenz und einem österreichischen Spezialisten für fahrerlose Transportsysteme. Gemeinsam erarbeiten wir in diesen Monaten ein völlig neues Produkt, das auf innovativen Technologien basiert. 

Behälterfördertechnik
Paletten und Materialboxen (Behälter für Batteriezellenmodule) in nahezu beliebiger Dimension bewegen: Diese Förderanlage macht es möglich.

Die Konstruktion der neuartigen, auf einem Rollenförderer basierenden Behälterfördertechnik ist präzise auf die Anwendung unter Automotive Bedingungen und die Anforderungen der beförderten Batteriezellenmodule abgestimmt. Darüber hinaus arbeitet das wartungs- und geräuscharme Antriebssystem in reversierbarem Betrieb, wodurch sich die Flexibilität der Förderprozesse zusätzlich erhöht.

Apropos Flexibilität: Im Sinne einer möglichst vielseitigen Einsatzfähigkeit des Systems wurden die Förderer so konstruiert, dass sie bei Bedarf zusammengefasst werden können. Dadurch wiederum wird eine Beförderung unterschiedlichster Behältergrößen und -gewichte (bis zu 1,5 t) über mehrere Spuren möglich. Hierzu werden mehrere Motoren zusammenschaltet und sorgen für einen synchronen Transport über mehrere Spuren. Die Seitenführungen, Trennwände und Sicherheitseinrichtungen des Systems sind modular konzipiert, stufenlos einstellbar und können an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

Zahnriemenantrieb
Dank der eingesetzten Zahnriemenantriebe können schwere Paletten und Behälter mit bis zu 12 m/min transportiert werden. Möglichst kurzen Taktzeiten steht damit nichts mehr im Weg.

Damit die Fördertechnik den hohen Gewichten, mit denen sie belastet wird, dauerhaft standhalten kann, verwendet das System sehr massive Stahlrollen mit einem Durchmesser von 108 mm. Auch die Förderwangen werden nicht aus Aluminium, sondern aus Stahl gefertigt.

Einer für alles: ALTRATEC als Komplettanbieter

Eines unserer jüngsten Projekte ist die Realisierung einer kompletten Transportanlage zur Batteriezellen- und Modulmontage für einen Automobilhersteller aus Niedersachsen im Werk Braunschweig. Layoutgestaltung, die mechanische und elektrische Konstruktion (inkl. Werkstückträger), ca. 1.100 m2 Stahlbau, die Berücksichtigung des Brandschutzkonzepts, das Herstellen der Modulbauweise, die Programmierung, Montage, Installation und Inbetriebnahme vor Ort – das alles und mehr liegt bei diesem Projekt in unserer Verantwortung.

Der insgesamt ca. 250 m lange Förderweg erstreckt sich über mehrere Etagen und verbindet zwei unabhängige Fertigungslinien sowie das Lager. Von dort aus werden die Zellmodule in eine große Halle transportiert und auf verschiedene Montageplätze verteilt. Hierfür werden ca. 400 Förderer, acht Hebersysteme und 500 Werkstückträger und viele weitere Komponenten benötigt. Als Komplettanbieter stellen wir alle benötigten Ausrüstungen zur Verfügung, darunter auch die Schnittstellen zu den Montageplätzen sowie ein energieeffizientes Logistiksteuersystem.

Die Basis der Transportanlage bildet ein Staurollenkettensystem, das außerordentlich hohe Geschwindigkeiten (bis zu 30 m/min) und extrem kurze Taktzeiten (5,5 s je Werkstückträger) ermöglicht. Weil bei einem so leistungsstarken Transportprozess Erschütterungs- und Laufgeräusche nicht ausbleiben, wurden einige Maßnahmen zur Geräuschreduktion in die Anlage integriert. Die Standardmodule sind mit besonderen Abdeckungen ausgestattet, die Staurollenkette wurde zum Teil auf ein Zahnriemen- bzw. Gurtsystem umgerüstet.

Natürlich wurden auch die besonderen Sauberkeits- und Sicherheitsanforderungen, die der Prozess der Batteriefertigung an seine Umgebung stellt, von uns berücksichtigt.

Der Weg geht weiter: Wir gehen mit…

… und natürlich auch voran. Denn für uns ist klar: Die Herstellung von Elektrofahrzeugen wird in den folgenden Jahren noch eine bedeutende Rolle spielen. Als Hersteller von Fördersystemen sehen wir die größte Herausforderung in der Diversität der Großserienproduktion. Unterschiedliche Elektroautos sind mit unterschiedlichen Batterien ausgestattet, deren Herstellungsprozess wiederum mit jeder Ausführung variiert. Um diese Prozesse möglichst kosteneffizient zu gestalten, braucht es einen erfahrenen Partner, der vorhandene Expertise aus dem Bereich der traditionellen Automobilherstellung mit flexiblen und skalierbaren Produktlösungen zu kombinieren weiß.

Wir haben uns dieser Verantwortung schon vor einiger Zeit gestellt – und sind heute für viele Unternehmen genau dieser Partner.

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